In den Kantonsrat
Liebe Solothurnerinnen und Solothurner
Die lokale Umsetzung der Energiestrategie 2050 für die Erreichung der Pariser Klimaziele ist meiner Meinung nach eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre, für die ich mich im Kantonsrat mit sinnvollen und mehrheitsfähigen Vorstössen einsetzen möchte.
Insbesondere zwei Bedingungen müssen für mich aber gegeben sein:
1.) Die Massnahmen oder Förderprogramme müssen sozial gerecht und für die Bevölkerung tragbar sein:
Daher müssen die Steuerabzüge für Energiesparen und Umweltschutz nach Vorbild des Kt. Graubündens langfristig durch direkte höhere kantonale Förderung mit fixen Beiträgen ersetzt werden, damit ALLE sozialen Schichten davon profitieren können.
Wir brauchen ausserdem ein neues, alternatives Finanzierungsmodell beim Heizungsersatz für diejenigen, die es sich sonst nicht leisten können oder wollen. Das könnten zum einen Contracting-Modelle aus der Privatwirtschaft sein, oder gewährte Bürgschaften vom Staat, was natürlich günstiger wäre. Die teuren Investitionen einer umweltfreundlichen Heizung würden sich mit einer Bürgschaft nicht auf die Tragbarkeit einer normalen Hypothek niederschlagen. Wenn wir nun mit den tieferen Betriebskosten einer umweltfreundlichen Heizung (Wärmepumpe) diese Wärmepumpen-Hypothek über 20-30 Jahre abzahlen könnten, haben alle gewonnen: Die Hausbewohner, die Umwelt/das Klima und die Investoren.
2.) Wir brauchen kreative Lösungen für die (saisonal bedingte) zukünftige Winterstromlücke.
Wir müssen vor allem das Ziel der CO2-Reduktion im Auge behalten und uns von ideologischen Grabenkämpfen fern halten, die politisch zudem zu einer Blockade führen. Es braucht in Zukunft zwingend Lösungen, um die Stromspitzen im Winter abzudecken. Gasbetriebene Blockheizkraftwerke (BHKW) darf man da nicht ausschliessen, vor allem nicht wenn sie mit aus Wasserstoff erzeugtem Methan oder Biogas betrieben werden. Kernenergie kann nicht die Lösung der Zukunft sein, weil die weltweiten Vorräte an Uran und Thorium nur noch für ein 200-300 Jahre reichen und wir nach wie vor nicht wissen wohin mit den radioaktiven Abfällen. Wir übergeben unseren Kindern und den zukünftigen Generationen damit ein strahlendes Problem.
Natürlich aber ist das nicht das einzige Thema, welches mich interessiert oder zu dem ich gerne Voten halten würde. Ich kann mich sehr gut in komplexe Sachverhalte einarbeiten, was eine Arbeit im Kantonsrat vereinfacht. Oft ist es auch einfach eine Sache der Hartnäckigkeit und Ausdauer, man muss dran bleiben. Gesetze, Verordnungen und Gerichtsurteile finde ich nicht langweilig, sondern eine spannende Lektüre, insbesondere wenn man über den Tellerrand sehen muss, um Probleme lösen zu können.
Aus diesen Gründen würde es mich ausserordentlich freuen, wenn sie mir ihr Vertrauen aussprechen und mich in den Kantonsrat wählen.
Martin Blapp